Was bedeutet eigentlich …
Zu bestimmten Angaben sind die Hersteller gesetzlich verpflichtet, allerdings wird mit allen erdenklichen Tricks gearbeitet, um es dem Verbraucher „schmackhaft“ zu machen. An dieser Stelle möchte ich gerne eine kleine Auswahl der „Trickkiste“ präsentieren:
Sicherlich ist Dir auch schon einmal aufgefallen, dass Verpackungen im Regal immer so aufgebaut sind, dass die schöne Vorderseite ins Auge sticht. Daher wird sehr viel in die Gestaltung dieser Vorderseiten investiert – häufig mehr als in den Inhalt.
Weit mehr Informationen bietet das Kleingedruckte – doch erfahrungsgemäß liest das kaum jemand. Daher möchte ich anhand eines Beispiels einmal aufzeigen, was manchmal bereits auf der Vorderseite zu erkennen ist, wenn man diese kritisch betrachtet.
Was genau sind denn eigentlich saftige Brocken? Erweckt wird ein positives Gefühl über saftige Fleischstücke. Doch warum steht da dann nicht Fleisch und warum muss extra die „Saftigkeit“ erwähnt werden, die doch bei Fleisch normal ist??
Der Hersteller begeht keinen Fehler bei der Angabe „saftige Brocken“, denn er kann nichts dafür, wenn dies falsch interpretiert wird. Hinter „saftigen Brocken“ oder ähnlichen Formulierungen steckt in der Regel nichts anderes als Sojaschrot, welches zu „Brocken“ verklebt wird und zudem in der Regel gentechnisch verändert ist.
Mit Rind in leckerer Soße
Beim Lesen vermutet man ein Rindfleischprodukt, aber das steht da nicht. Es handelt sich lediglich um den Hinweis, dass Rind enthalten ist. Es ist noch nicht mal von Rindfleisch die Rede, sondern von Rind. Das kann also auch das Horn oder Fell von einem Rind sein. Welche Teile in welcher Menge vom Rind in diesem Futter tatsächlich enthalten sind kann nur die Deklaration auf der Rückseite (das Kleingedruckte) wiedergeben – wenn überhaupt. Die Aussage „Mit Rind“ auf der Vorderseite sagt nur aus, dass mindestens 4 % des Inhaltes vom Rind (was auch immer vom Rind) sein müssen.
„In leckerer Soße“ gibt auch keinen Aufschluss darüber, um was für eine Soße es sich handelt, geschweige denn für wen diese lecker ist.
Proteine sind Eiweiße, das wissen noch die meisten Menschen, jedoch gibt es ganz unterschiedliche Quellen für Proteine. Es gibt tierische Proteine – das wären die, die ein Hund, der ja ein Fleischfresser ist, benötigt. Es gibt pflanzliche Proteine – das wären die, die ein Pflanzenfresser (z.B. Kuh) benötigt und es gibt künstliche Proteine – das sind die, die keiner braucht. Alleine das Wort (Roh-) Proteine sagt nichts über die Quelle aus und auch der Zusatz „hochwertig“ beantwortet nicht, für wen diese Proteine hochwertig sind. Man kann mit diesem Slogan also problemlos hochwertige pflanzliche Proteine verarbeiten, nur dass diese für den Hund nicht unbedingt so gut verwertbar sind, weil er ja ein Fleischfresser ist. Trotzdem sind sie hochwertig, halt nur nicht für den Hund, aber das steht da schließlich auch nicht.
Ballaststoffe sind für den komplexen Verdauungsablauf sehr wichtig und wenn diese natürlich sind ist das auch ein gutes Zeichen. Aber was bedeutet dies? Letztendlich nur, dass Inhaltsstoffe enthalten sind, die vom Hund wieder nicht so gut verwertet werden können. Die Auswertung der vom Hersteller empfohlenen Fütterungsmenge gibt an dieser Stelle darüber Aufschluss, dass hier wesentlich mehr (natürliche) Ballaststoffe enthalten sind als erforderlich, um teure Inhaltsstoffe reduzieren zu können, damit die Dose voll wird. Der Hersteller empfiehlt hier als Fütterungsmenge für einen 20 kg Hund sage und schreibe 1550 bis 2170 g pro Tag. Da werden bei jedem Haufen die Ballaststoffe wieder sichtbar…
Mit Vitaminen verbindet man etwas Gesundes – dies gilt jedoch nur für natürliche Vitamine, die auch eine Bioverfügbarkeit haben und auch nicht alle Vitamine können von jedem Lebewesen gleich verwertet werden.
„Vitamin E sei im besten Falle unwirksam, könne aber auch das Risiko für Schlaganfall und sogar das eines verfrühten Todes erhöhen.“ (Quelle „zentrum-der-gesundheit.de“)
„Vitamin E
ist ein Sammelbegriff für fettlösliche Substanzen mit antioxidativen und nicht-antioxidativen Wirkungen. Die am häufigsten vorkommenden Vitamin-E-Formen werden Tocopherole
und Tocotrienole
genannt“ (Quelle „wikipedia.de“).
Kurzum: Vitamin E ist ein Konservierungsstoff.
Und Konservierungsstoffe sind eine der Hauptursachen für allergische Reaktionen.
Das Spurenelement „Eisen“ z.B. spielt eine wichtige Rolle bei der Blutbildung und dem Sauerstofftransport. Aber auch hier ist die Quelle und die Menge des Eisens wieder entscheidend.
„Eisen wird in der Leber, Lymphknoten und dem Knochenmark gespeichert. Ein Überschuss an Eisen kann zu Verätzungen des Darms führen, auch beeinträchtigt ein Zuviel die Aufnahme von Phosphor und Mangan. Daneben zeigen sich Gewichtsverlust und Appetitmangel. Bei jungen Hunden kann ein deutliches Zuviel an Eisen zum Tode des Hundes führen.“ (Quelle: „hundohneleine.de“)
In diesem Zusammenhang macht auch der unten am Bild erkennbare Warnhinweis „für ausgewachsene Hunde“ einen Sinn.
Futtermittelauswertungen sind spannend und bieten bereits auf der schönen Vorderseite viele überraschende Informationen. Die jeweilige Deklaration auf der Rückseite enthält noch viel mehr…
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So sieht z.B. eine einwandfreie Deklaration unseres ANIfit-Futters aus.